WÄSCHE WASCHEN – So gelingt dir nachhaltige Textilpflege
Wäsche richtig waschen muss gelernt sein. Denn ein Kleidungsstück verdient das Prädikat "nachhaltig" nur dann, wenn du es auch nach mehrmaligem Waschen gerne trägst. Deshalb legen wir großen Wert auf hochwertige Materialien und die Verarbeitung von Kleidungsstücken. Aber genauso wichtig ist die richtige Pflege der Kleidung. Und das ist gar nicht so einfach! Vielleicht stehst du auch manchmal vor folgenden Fragen: “Wie wasche ich das schwarzweiß gestreifte Teil?” oder “Wozu brauche ich überhaupt das 90 Grad-Programm?”
Wäsche richtig waschen: Langlebigkeit = Nachhaltigkeit
Bei der richtigen Kleiderpflege hast du länger was von deinen Lieblingsteilen. Zudem schonst du die Umwelt und sparst auch noch Geld. Und hey – nichts erleichtert uns den Alltag mehr, als kleine Dinge, die wie von selbst laufen. Mal ehrlich: Wer möchte seinen Lieblingspulli nicht lieber fünf Jahre oder länger tragen, anstatt ein Jahr oder sogar nur bis zur ersten Wäsche? Umweltfreundliche Waschmittel findest du in diesem Artikel.
Richtig Waschen - Problem #1: Häufiges WASCHEN
DON’T OVERWASH – zu den Kleidungsstücken, die tendenziell zu viel gewaschen werden, zählen unter anderem Sportsachen. Hier reicht es in der Regel, diese nach dreimaligen Benutzen zu waschen. Vorher reicht es aus, die Sachen gut durchzulüften. Ein Trick ist das Gefrierfach! Durch die niedrigen Temperaturen verschwinden Gerüche. Man gibt die Kleidung oder die Schuhe einfach in eine Plastiktüte und legt diese für zwei Tage in die Tiefkühltruhe zur Kältetherapie. Auch Jeanshosen müssen nicht so oft gewaschen werden.
Das Richtige Waschmittel - Problem #2: ZU VIEL WASCHMITTEL
Unser Waschverhalten wird meist von Routinen bestimmt, die wir von anderen übernehmen. Es lohnt sich daher, mit ein paar Waschmythen aufzuräumen und sich einmal genau mit dem Thema zu beschäftigen. Wusstest du, dass moderne Waschmaschinen überdosiertes Waschmittel mit zusätzlichen Spülgängen ausgleichen? Dadurch musst du länger auf deine frische Wäsche warten und es wird Energie verschwendet – du zahlst mehr und deine Wäsche wird dadurch nicht sauberer.
Die Richtige Temperatur - Problem #3: 30 GRAD
Die meisten von uns wissen nicht, dass auf Etiketten mit Temperaturangabe nicht die empfohlene, sondern die maximale Waschtemperatur angegeben ist. Waschen bei niedrigeren Temperaturen verlängert die Lebensdauer deiner Kleidungsstücke und spart zudem Energie. Du sparst sogar bis zu 60 % Energie, wenn du anstelle von 40 bei 30 Grad wäschst.
Mythen Beim Waschen - Problem #4: NUR HANDWÄSCHE
Viele denken, dass die Handwäsche die sanfteste und nachhaltigste Methode ist, um empfindliche Kleidungsstücke zu pflegen. Das ist, was wir von unseren Eltern gelernt haben und was auf dem Pflege-Etikett steht. Aber heute, mit modernen Maschinen, gilt dies nicht mehr.
Gestreifte Kleidung - Problem #5: Wie wasche ich das gestreifte Teil?
Schwarz-weiß gestreifte Kleidung stellt uns immer wieder vor die Frage: gehört das in die weiße oder dunkle Wäsche?
Um das herauszufinden, solltest du das Teil einmal per Hand vorwaschen. Am besten vor oder nach dem ersten Tragen. Bemerkst du bei der Wäsche, dass sich das Wasser verfärbt, gib das Kleidungsstück später in die dunkle Wäsche oder Buntwäsche. Denn so läufst du nicht Gefahr, dass am Ende eine komplette Ladung Weißwäsche verfärbt ist. Lässt es bei der Handwäsche keine Farbe, kannst du es auch in die Weißwäsche geben. Außerdem gibt es in der Drogerie Farbfangtücher, die du einfach mit in die Wäsche legen kannst. Die Oberfläche dieser Tücher filtert Pigmente sofort aus dem Wasser, bevor sich diese an anderer Kleidung anhaften können. Nur Tücher aus Baumwolle kannst du allerdings wiederverwenden.
Die Kochwäsche - Problem #6: Brauchen wir den 90-Grad-Waschgang wirklich?
Kurz gesagt: Nein. Generell gilt: Achte auf das Wäscheetikett, um auf Nummer Sicher zu gehen. Für Buntwäsche und feine Stoffe reichen 30 Grad Waschtemperatur aus. Jeans, T-Shirts und Unterwäsche kannst du bei 40 Grad waschen. Bei der Bettwäsche und den Handtüchern, solltest du 60 Grad wählen. Ein Kochwaschgang bei 90 Grad ist jedoch überflüssig und verbraucht zu viel Energie.
KLEIDUNG RICHTIG BEHANDELN: so schonst du empfindliche Materialien beim Waschen
Tipp #1: Die Seidenbluse richtig waschen
Da Seide aus Eiweiß-Faser besteht, beschädigen normale Waschmittel die Oberflächenstruktur und sie kann schneller brüchig werden. Benutze daher unbedingt spezielles Seiden-Waschmittel aus milder, chemisch neutraler Zusammensetzung. In modernen Maschinen kannst du Seide meist im Schonwaschgang bis 30 Grad waschen.
Tipp #2: Das Kunstleder richtig waschen
Kunstleder birgt viele Vorteile - es ist tierfreundlich, oft preiswerter und bei der richtigen Pflege umweltschonender. Nicht jedes Kunstleder lässt sich jedoch bedenkenlos waschen. Bei Maschinenwäsche solltest du den Schonwaschgang bis 30 Grad einstellen und die Trommel nicht zu voll packen - sonst entstehen dauerhafte Falten im Stoff. Am besten ziehst du den Stoff nach dem Waschen glatt und hängst ihn zum Trocknen auf einen Bügel.
Tipp #3: Das sommerliche Leinenkleid richtig waschen
Kleidung aus Leinen ist sehr angenehm für die Haut und kann bei richtiger Pflege lange erhalten bleiben. Auch hier solltest du unbedingt den Schonwaschgang einstellen und darauf achten, die Trommel nicht ganz voll zu füllen. So vermeidest du besonders starkes Knittern. Nach dem Waschen kannst du die verbliebenen Falten im feuchten Zustand wunderbar ausbügeln oder in der Maschine mit einen Steam-Programm glätten.
Tipp #4: Dessous und Spitzenunterwäsche richtig waschen
Hochwertige Unterwäsche ist teuer und nicht leicht zu finden - daher solltest du sie im Sinne der Langlebigkeit richtig pflegen. Besteht deine Unterwäsche aus Baumwolle, ist eine Maschinenwäsche bei 30-60 Grad kein Problem. Bei empfindlicheren Kunstfasern wie Elasthan oder Polyester sollte diese am besten in einem Wäschebeutel bei 40 Grad gewaschen werden. So bleiben die Bügel der BHs und feine Gummibänder länger erhalten. Grundsätzlich solltest du beim Waschen den Verschluss der BHS schließen, damit andere Textilien nicht beschädigt werden.
Tipp #5: Sport- und Funktionsbekleidung richtig waschen
Verschwitzte Sportkleidung fängt meist nach kurzer Zeit an stark zu riechen. Bei längerer Liegedauer können sich sogar Schimmelsporen bilden. Daher solltest du die nasse Sportkleidung erstmal auf einem Ständer austrocknen lassen, bevor du sie in den Wäschekorb legst. Funktionswäsche solltest du nicht mit zu hoher Temperatur, entsprechend dem Pflegeetikett, waschen.
Tipp #6: Glitzerstoffe richtig Waschen
Kleidungsstücke wie Partykleider mit Glitzer-Applikation solltest du besonders schonend behandeln, damit sie den Glanz möglichst lange behalten. Der Schonwaschgang bei 30 Grad oder ein Handwaschgang eignen sich am besten und hinterlassen keine Spuren auf dem empfindlichen Glitzerstoff. Textilien mit Pailletten solltest du unbedingt auf links drehen und in einen Wäschesack legen. Anschließend einfach an der Luft trocknen lassen.